Die Schlacht von Solferino - 1859
Die Wurzeln des Roten Kreuzes reichen bis ins Jahr 1859 zurück. Auf den Schlachtfeldern von Solferino, während des zweiten Italienischen Unabhängigkeitskrieges, erlebte der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant das unvorstellbare Leid von Zehntausenden verwundeten Soldaten. Tief erschüttert von dem Mangel an medizinischer Versorgung organisierte er spontan Hilfe durch die lokale Bevölkerung – ein Moment, der sein Leben und die Welt verändern sollte.
Eine Erinnerung an Solferino - 1862
1862 veröffentlichte Dunant das Buch "Eine Erinnerung an Solferino", in dem er zwei bahnbrechende Ideen vorstellte: Erstens die Schaffung von neutralen Hilfsorganisationen, die Verwundeten in Kriegszeiten helfen, unabhängig von ihrer Nationalität. Zweitens die Entwicklung internationaler Abkommen, die den Schutz der Opfer und Helfer in Konflikten gewährleisten.
IKRK & Genfer Konventionen - 1863
Bereits 1863 wurde das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf gegründet. Ein Jahr später, 1864, folgte die erste Genfer Konvention, die die Grundlage für das humanitäre Völkerrecht bildet und bis heute eine zentrale Rolle spielt.
Das Rote Kreuz
Das Symbol des Roten Kreuzes auf weißem Grund – inspiriert von der Schweizer Flagge – wurde zum universellen Zeichen für Neutralität und Schutz. Im Laufe der Zeit entwickelten sich weltweit nationale Gesellschaften, die in Kriegszeiten und bei Katastrophen helfen, unabhängig und unparteiisch.
Heute umfasst die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung Millionen von Freiwilligen und Mitgliedern in fast jedem Land der Welt. Sie alle teilen die Vision Henry Dunants: Menschlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen, Leid zu lindern und eine Brücke zwischen den Menschen zu bauen – unabhängig von Herkunft, Religion oder politischen Überzeugungen.
Die Geschichte des Roten Kreuzes zeigt, wie eine einzelne Vision die Welt verändern kann – und wie wichtig Mitmenschlichkeit in allen Zeiten ist.